Der Autobeulengenerator

Zuerst aber mal ein bißchen Kontext: Projekttreffen Paris, mal wieder. WM-Achtefinale. Frankreich gegen Spanien. Nach dem Spiel, Paris jubelt. Genug Kontext.

Eines war schon vorher klar: Spanien fliegt raus, das war schon immer so. Erst prächtig (Vorrunde), dann prächtig die Hosen voll (sorry David). Lange Rede, kurzer Sinn: Frankreich feiert den Einzug ins Viertelfinale, Spanien geht geknickt nach Hause. Und ich gehe metroesque zum Pont Neuf, mal schauen, wie die Bleus gefeiert werden. Dort angekommen, erblicke ich Freude und Toben in einem. Erschreckend, wie Euphorie auf Menschen wirkt. Und wie dumm erst manches Exemplar dieser Spezies ist.

Die Allee, die auf den Pont Neuf zugeht, kann man normalerweise mit dem Auto befahren. Nicht jedoch, wenn tausende johlender Fußballfans dort den Sieg feiern. Manche Autofahrer dachten sich aber: ach was, da fahren wir langsam durch, ist doch riesig. Zehn Minuten später und um mindestens 2 Jahre gealtert war für jene Personen wahrscheinlich nur noch die Reparaturrechnung riesig. Erstmal kam natürlich der Stoßdämpfertest. Rüttel, rüttel, mal schauen, was so ein Auto aushält. Dann der Klopftest: Scheiben in Ordnung? Keine Roststellen, die durchbrechen? Alles klar. Letztendlich dann doch noch die Laufprobe. Brampf, brampf, brampf. Hm, hört sich massiv an, so ein Autodach. Das dachten sich dann die anderen auch und schwupps, schon liefen im nächsten Augenblick reihum die Leute über die Dächer der Autos. Von vorne nach hinten und wieder zurück. Die älteren Ehepaare in ihren Mercedesen sahen nicht so glücklich aus. Da heisst’s dann Augen zu und durch. Denn Aussteigen und Argumentieren, hm, das lassen wie mal lieber. Sonst gesellt sich zum Fußabdruck auf der Motorhaube noch flugs einer auf dem Hinterteil. Sogar Busse und LKW wurden nicht verschont. Ich hab‘ noch nie so viele Leute auf einem Bus jubeln sehen. Frag‘ mich, wie die da raufgekommen sind.

Nun ja, irgendwann kam dann die Polizei und machte dem Toben ein Ende. Ein schwacher Trost für die GebeuteltenGebeulteten.

(Und gerade ist eine Motte in meinen Deckenleuchter geflogen. Hmmm, riecht das lecker.)

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